Wie erweitern Imker ihre Bienenvölker?
Neue Bienenvölker können auf verschiedene Weise gebildet werden, zum Beispiel durch das Teilen von Brut, Kunstschwärme oder Fluglinge. Am häufigsten wird jedoch das Teilen von Brut, kurz genannt Bildung von Ablegern, verwendet. Eine Möglichkeit ist die einfache Bildung eines Ablegers in vier Schritten. Interessant ist in diesem Fall die Effizienz, bei der aus einem Rahmen, der zur Hälfte mit Brut gefüllt und von Bienen besetzt ist, ein neues, junges Bienenvolk entsteht, das in der Lage ist, zu überwintern. Dabei nutzt man lediglich das natürliche Wachstumspotenzial der Bienen, das sich auch im Schwärmen zeigt.
Einzelschritte des Imkers bei der Bildung eines Ablegers
1. Tag D - Den Produktionsvölkern entnehmen wir teilweise verdeckelte Brutrahmen, die von Bienen besetzt sind, und bilden daraus einen gemeinsamen Ableger. (Ein Beutenkasten mit neun Rahmen, die von Bienen besetzt sind.) Dieser dient zur Pflege der Königinnen, deren Zucht wir nach neun Tagen beginnen.
Tag D + 9 - Wir larvieren um und hängen den Zuchtrahmen in den Beutenkasten.
3. Tag D + 19 (eventuell schon D + 14) - Wir setzen die Weiselzellen mit einigen Bienen ein.
4. Tag D + 21 - Wir teilen das Bienenvolk in Beutenkästen - junge Ableger.
Im Idealfall kommt in jeden Beutenkasten ein Rahmen, der von 1000 bis 1500 Bienen besetzt ist, eine unbegattete Königin und ein Vorratsrahmen.
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Die Anzahl der Produktionsvölker kann so ohne Mühe und ohne Verlust an Ertrag verdoppelt werden. Damit sich jedes dieser Völker zur Überwinterung entwickelt, muss es so früh gebildet werden, dass die erste Brut bereits im Juni schlüpft. Der gemeinsame Ableger wird daher zwischen dem 20. April und dem 10. Mai gebildet. Je später man beginnt, desto größer ist der Anteil an Völkern, die nicht genügend stark werden.
Vorratsrahmen für Ableger
Die Vorratswaben, die wir für die Bildung der Ableger benötigen, fügen wir dem gemeinsamen Ableger beim dritten oder schon beim zweiten Schritt unter den Beutenkasten mit den Brutwaben hinzu. Dies dient der Entlastung der überfüllten Gassen. Vor der Inspektion auf angelegte Weiselzellen schieben wir einen Beutenkasten mit Vorratswaben nach unten. So erkennen die abgekehrten Bienen sofort ihren neuen Arbeitsplatz, und diese Maßnahme trägt auch dazu bei, dass der Zuchtrahmen nicht verbaut wird. Der Zuchtrahmen befindet sich schließlich im oberen Beutenkasten zwischen dem restlichen Brutraum. Eine möglichst schnelle Einweisung der Weiselzellen hilft ebenfalls, den Zuchtrahmen vor dem Verbauen zu schützen.
Königinnenzucht im neuen Ableger
Vor dem Einhängen des Zuchtrahmens, wie bei jeder Königinnenzucht, müssen wir alle Weiselzellen auf den Brutwaben vollständig entfernen. Der Grad der Annahme hängt hauptsächlich von der Qualität des Umlarvens ab. Achten Sie daher auf saubere Näpfe, nehmen Sie Larven im Alter von 0-1 Tagen und verwenden Sie ein entsprechendes Werkzeug. Der Zuchtrahmen kommt zwischen zwei Rahmen, auf denen noch viel verdeckelte Brut ist, damit die Pflegerinnen ihn sofort besetzen. Das Füttern ist nur zum Erstellen oder Auffüllen der Vorratswaben notwendig, die für die Bildung der Ableger verwendet werden.
Die eigentlichen Ableger
Im Schritt 4 werden die Bienenvölker für die Ableger gebildet. Ableger bilden wir in einem einräumigen Bienenkasten, und zwar aus einem Rahmen mit Bienen, einem Vorratsrahmen und 8 leeren Rahmen. Einer der leeren Rahmen wird zwischen zwei von Bienen gebauten Rahmen eingehängt. Die Bienen bauen ihn mit Arbeiterinnenzellen aus, noch vor dem Hochzeitsflug der Königin, sodass sie bei der Eiablage Platz auf drei Rahmen hat.
In den neuen Ableger lassen wir die Königin ohne Gefahr direkt aus ihrem Käfig frei. Die Bienen im Ableger sind zwar genetisch unterschiedlich, aber aus der Phase der Königinnenpflege nicht fremd. Der Standort dieser zur Befruchtung der jungen Königin gebildeten Bienenvölker muss mindestens 3 km vom ursprünglichen Standort entfernt sein. Es darf keine Schwächung durch das Zurückfliegen der Bienen an den alten Ort stattfinden.
Stärke des jungen Ablegers
Der gemeinsame Ableger mit 8 Brutrahmen hatte zu Beginn etwa 5.000 Bienen und 40.000 Zellen mit überwiegend verdeckelter Brut. Als neun Tage später beim Einsetzen des Zuchtrahmens 9/12 der verdeckelten Brut schlüpfte, stieg die Anzahl der Bienen auf über 20.000, und die Bienen füllten den Beutenkasten gut aus. Da weiterhin Brut schlüpft, behält der gemeinsame Ableger seine Stärke, sodass beim Teilen 10 Ableger mit je 2.000 Bienen entstehen. Diese Baukraft gewährleistet normalerweise die Entwicklung des jungen Bienenvolks bis zur Überwinterungsstärke.
Pflege des Ablegers
Bereits bei der Bildung der Ableger nutzen wir die Tatsache, dass sie ohne Brut sind, und führen eine Behandlung gegen die Varroamilbe (Varroa destructor) durch.
Es wird auch empfohlen, die Ableger zu füttern. Sobald die stärker werdenden Völker Drohnenzellen bauen, muss mit dem Erweitern durch Mittelwände begonnen werden, bis der gesamte Beutenkasten gefüllt ist. Eine weitere Erweiterung von einem auf zwei Beutenkästen lohnt sich in der Regel nicht.
Die Stärke eines solchen jungen Winterbienenvolks beträgt im langfristigen Durchschnitt etwa 10.000 Bienen (mehr als 5.000 und weniger als 20.000). Dies hängt nicht von der Baukraft ab.
Ableger können natürlich auch in einem Schritt gebildet werden
Wem die gezielte Königinnenzucht zu kompliziert erscheint, der kann die Erweiterung einfach in einem Schritt vornehmen: Abhängig von der Jahreszeit entnimmt man dem Bienenvolk ein, zwei oder sogar drei Waben mit Brut. Diese müssen viel verdeckelte und etwas junge offene Brut enthalten. Diese kommen zusammen mit einem Vorratsrahmen und leeren Rahmen in einen Bienenkasten, der außerhalb der Flugbahn des geschwächten Bienenvolks platziert wird. Dieser Brutableger wird nur mit einem kleinen Flugloch belassen.
Wenn alles gut verläuft, beginnt die neue junge Königin, die aus der Notweiselzelle geschlüpft ist, nach etwa vier Wochen Eier zu legen. Nach weiteren drei Wochen beginnt Ihr neues Bienenvolk zu wachsen. Oder Sie können sofort nach der Bildung des Ablegers eine bereits begattete Königin hinzufügen. Achten Sie auf ausreichendes Futter und den Milbenfall.