Welchen Bienenstock wählen?
Wer mit der Imkerei beginnt, sollte sich überlegen, in welchem Bienenstock er/sie die Bienen halten möchte. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass man fast überall in jedem Bienenstock imkern kann. Es ist jedoch zu beachten, dass der Zuckerverbrauch im Winter in nicht isolierten Bienenstöcken, insbesondere in höheren Lagen, stark ansteigt und die Bienen weniger Honig eintragen. Die Wahl des richtigen Bienenstocktyps von Anfang an ist sehr wichtig, da ein späterer Wechsel von einem Rähmchenmaß auf ein anderes ein langwieriger, arbeitsintensiver und kostspieliger Prozess ist.
Heutzutage macht es wenig Sinn, einen anderen Bienenstock als einen Magazinbienenstock zu empfehlen, auch wenn einige ältere Bienenstöcke hervorragende Eigenschaften haben. Die Bewirtschaftung ist jedoch mit einem Magazinbienenstock auf jeden Fall einfacher.
Auf dem Bienenstand muss der Bienenstock gut isoliert sein und möglichst aus nicht saugfähigem Material bestehen. In einem gut isolierten Bienenhaus ist die Isolierung möglicherweise weniger wichtig.
Ohne einen modernen Bienenstock wäre eine bequeme Imkerei kaum möglich. Obwohl viele, insbesondere ältere Imker, auf ihre alten Bienenstöcke schwören, sind diese oft veraltet und die Arbeit in ihnen ist erheblich erschwert. Den Bienen stören die alten Bienenstöcke zwar nicht, aber sie werden sicherlich durch den komplizierten und langwierigen Zugang während der Arbeit im Bienenstock beeinträchtigt. Daher empfehlen wir allen, einen modernen Magazinbienenstock zu wählen.
Die Arbeit im Magazinbienenstock ist einfach: Der Zugang von oben ist bequem, die Handhabung von Magazinen und Rähmchen ist sehr unkompliziert. Die Konstruktion des Magazinbienenstocks ist einfach und sowohl der Bau als auch die Herstellung sind unkompliziert.
Material für Magazinbienenstöcke
Das am häufigsten verwendete Material für die Herstellung von Bienenstöcken ist natürlich Holz. Bienenstöcke können jedoch auch aus anderen Materialien wie hartem Polystyrol und Kunststoff hergestellt werden. Polystyrol und Kunststoff sind jedoch weder geeignete noch umweltfreundliche Materialien, da Polystyrol-Bienenstöcke nicht atmungsaktiv sind, eine geringe Lebensdauer haben und leicht mechanisch oder durch Tiere beschädigt werden können.
Stärke der Bienenstockwand
Die Wände eines Bienenstocks können dick sein und innen mit Isoliermaterial gefüllt sein – das sind isolierte Bienenstöcke. Oder sie können dünn sein und nur aus Holz bestehen – das sind unisolierte Bienenstöcke. Isolierte Bienenstöcke halten im Winter besser die Wärme und isolieren im Sommer gegen Hitze.
Trennung von Brutraum und Honigraum
Die erste Methode zur Trennung von Honigraum und Brutraum ist das Absperrgitter. Bienen betrachten diese jedoch als störenden Faktor und ein Flugloch im Honigraum für Drohnen ist erforderlich.
Die zweite Methode ist das Vergrößern der Mittelwandstärke. Dadurch nutzen die Bienen den Umstand, dass die Königin nach oben legt. Der Brutraum befindet sich unten und die Mittelwände zur Verdickung werden im Honigraum so platziert, dass eine normale Bienenlücke entsteht. In solche breiten Zellen legt die Königin keine Eier, sofern im Brutraum genügend Platz zum Eierlegen vorhanden ist. Wenn nicht, knabbern die Bienen die leeren und erweiterten Zellen im Honigraum, damit die Königin Zugang erhält.
Rähmchen
Die obere Leiste der Rähmchen sollte 19 mm dick und 27 mm breit sein, um die Bildung von Verbindungsbrücken aus Wachs zu verhindern. Die Größe und Anzahl der Rähmchen hängt von der Konstruktion der Magazine und dem Typ des Bienenstocks ab. Im Brutraum sollten mindestens 9 Rähmchen vorhanden sein, von denen 2 als Deckrahmen dienen. Die Mittelwände müssen so eingelötet werden, dass oben eine Lücke (bis zu 1 cm) entsteht, die die Bienen schließlich füllen. Im Laufe der Zeit sind viele verschiedene Arten und Größen von Rähmchen entstanden, basierend auf den Ansichten einzelner Imker und den unterschiedlichen Bedingungen für die Honigtracht. Manche Rähmchenmaße haben sich bewährt, andere sind verschwunden.
Deutsche Imker verwenden am häufigsten das Zandermaß. Zu den ausländischen Rähmchenmaßen, die mit der Einführung der Magazinbienenstöcke genutzt wurden, gehören Dadant (43,5 x 30 cm) und Langstroth (44,8 x 32,2 cm).
Hoher Boden
Früher wurde der hohe Boden bei Magazinbienenstöcken nicht so stark genutzt wie heute. Heute wächst seine Bedeutung, da er Platz für eine herausnehmbare Bodeneinlage bietet, die leicht zum Flugloch hin geneigt ist. Diese Einlage sorgt für eine bessere Entfernung von Abfall, den die Bienen nachts im Bienenstock ablegen. Ein Gitterboden ermöglicht die Überwachung des Milbenbefalls. Ein hoher Boden bietet auch Platz für an- und abfliegende Bienen, ermöglicht das Füttern von unten, das Sammeln von Pollen und die Behandlung. Die Höhe eines solchen Bodenteils beträgt etwa 10 cm.
Bienendurchlass
Der Bienendurchlass ist ein einfaches Hilfsmittel, um Bienen schnell aus dem Honigraum zu entfernen, wenn die Waben zum Schleudern entnommen werden. Der Durchlass besteht aus verjüngenden Tunneln, die sicherstellen, dass die Bienen den Honigraum verlassen, aber nicht zurückkehren. Der Durchlass besteht normalerweise aus Kunststoff und hat eine Holzschicht, die zwischen den Honigraum eingesetzt wird. Dadurch entfällt die Arbeit des Abbürstens und Verjagens der Bienen.
Komplikationen können auftreten, wenn die Bienen den Honigraum nicht verlassen. Die Ursachen können sein: Es befindet sich Brut in einigen Waben des Honigraums, die Bienen bleiben bei der Königin, der Rahmen des Zwischenbodens ist zu niedrig und die Bienen im Honigraum fühlen sich nicht verwaist.
Deckel
Bei Verwendung eines modernen Deckels für den Magazinbienenstock sind keine Folien und Isoliermaterialien erforderlich. Die Folie sorgt für die Kondensation von Wasser im Bienenstock, die durch Verdunstung von Wasser aus Honig und durch das Atmen der Bienen entsteht. Die Bienen haben somit einfachen Zugang zu Wasser direkt im Bienenstock. Isoliermaterial ist wichtig für die Deckelisolierung.
Zwischenboden
Ein Zwischenboden trennt das Bienenvolk, z.B. zur Königinnenzucht und für Ablegerbildung. Es ist eine Trennwand, die zwischen die Magazine gesetzt wird und den Bienenstock in zwei teilt, damit auch mit einem kleineren Volk besser gearbeitet werden kann.
Fluglöcher
Fluglöcher in den Magazinen helfen, Wasser abzuführen und Sauerstoff zuzuführen. Während der Saison werden diese Löcher vollständig geöffnet, damit die Bienen sie zur Erleichterung des Anfluges nutzen können. Wenn die Löcher den Bienen stören, verschließen sie diese mit Propolis.
Fütterung
Das Füttern sollte innerhalb von drei Tagen nach dem Schleudern beginnen. Nach der Entfernung der Honigräume und dem Einstellen der Magazine mit Pollenvorräten beginnen wir, eine Fütterungslösung zu geben. Wenn wir zu wenig Zucker geben, verhungern die Bienen. Wenn wir dagegen zu viel Zucker geben, kann dies die Honigqualität in der folgenden Saison beeinträchtigen. Das Schleudern und Füttern muss sofort nach der letzten Tracht beginnen.
Ableger
Ableger sind eine Methode, um weitere Bienenvölker zu bilden und zu erweitern, ohne dass es zu einer Schwärmerei kommt. Hierbei werden Arbeiterbienen in einen leeren Bienenstock gegeben. Meistens werden 3 Rähmchen mit verdeckelter Brut und Jungbienen übertragen. Das Magazin, das diese Rähmchen enthält, wird mit Rähmchen mit Honig- und Pollenvorräten ergänzt. Dem Ableger kann noch Futterteig zugegeben werden. Wasser ist notwendig, es wird in die leeren Zellen gesprüht. Da die Jungbienen noch nicht ausfliegen, könnten sie sonst kein Wasser holen. Wenn ältere Flugbienen in den Ableger gesetzt werden, fliegen sie zurück zu ihrem vorherigen Bienenstock. Nach einem Tag der Verwaisung fügen wir die Königin in einem Käfig mit Futterteig hinzu.
Lüftungsbrett
Ein Lüftungsbrett hilft, das Schwärmen zu verhindern. Wenn ein Bienenvolk schwärmfreudig ist, was daran zu erkennen ist, dass Weiselbecher vorhanden sind, wird dieses Verfahren gegen das Schwärmen angewendet. An die Stelle des abgehenden Volks wird ein schwächeres Volk gestellt, zu dem die Flugbienen gelangen und sich schließlich dort niederlassen. Die Schwarmstimmung vergeht und das schwächere Volk wird schnell gestärkt.
Zwischen-Ableger
Ein Zwischen-Ableger wird durch die Teilung eines starken Volkes gebildet. Hierbei wird das ganze Magazin mit Brut entfernt. Danach muss eine Königin oder Weiselzelle hinzugefügt werden. Diese Zwischen-Ableger können später zur Königinnenzucht vereint werden.
Pollenfalle
Eine Pollenfalle wird vor den Bienenstock oder in den Boden des Bienenstocks gesetzt, um Pollen zu sammeln. Die Pollenfalle enthält ein Gitter, das den Bienen einen Teil des Pollenabfalls nimmt. Der gesammelte Pollen muss täglich entnommen werden, um Schimmelbildung zu verhindern.
Querstau (warme Bauweise)
Hier stehen die Rähmchen parallel zur Frontwand des Bienenstocks, in der sich das Flugloch befindet. Einzelne Rähmchen müssen bei einfacher Bauweise einzeln mit einer Zange herausgezogen werden. Noch schwieriger und zeitaufwändiger ist das Wiedereinsetzen der Rähmchen. Oft geht dabei eine Königin verloren oder wird an der Wand des Bienenstocks zerquetscht. Ein gewisses Maß an Erleichterung brachte die Konstruktion eines Schubkastens. Hierbei sind die Rähmchen an Metallschienen aufgehängt und das ganze Werk kann in eine rückseitig aufgehängte Kiste eingeschoben werden. Die Rähmchen werden dann von oben bearbeitet. Eine solche Konstruktion erfordert jedoch eine gewisse Wartung, und sie funktioniert nicht mehr, wenn die Bienen den Spalt zwischen den oberen Leisten der Rähmchen und der Decke des Bienenstocks verfüllen.
Längsstau (kalte Bauweise)
Hier stehen die Rähmchen rechtwinklig zur Einflugwand. Die Rähmchen können einzeln herausgezogen werden, unabhängig voneinander. Da der Abstand zwischen den einzelnen Waben nur 10 mm beträgt, wird das erste seitliche Rähmchen aus dem Bienenstock gezogen, die weiteren Rähmchen werden wie beim Blättern in einem Buch gedreht und zur Seite bewegt. Daher wird dieser Bienenstock auch „Blätterstock" genannt. Im Vergleich zu Systemen mit Bienenstöcken, die von hinten zugänglich sind und quer eingebaute Rähmchen ohne Schubladen haben, bedeutete dieser Typ einen deutlichen Fortschritt. Bald stellte sich jedoch heraus, dass das Herausziehen der Rähmchen nicht so einfach war, wie zunächst angenommen, insbesondere wenn der Bienenstock verklebt, verbaut und die Rähmchen länglich sind (bis zu 37 cm). Viele Bienen wurden zerdrückt. Zudem reizte der Atem des Imkers die Bienen in den Gassen zwischen den Waben, da die Arbeit in Augenhöhe stattfand.