Juni

Im Idealfall kann sich der Imker im Juni auf die Honigernte freuen. Im schlimmsten Fall erwartet ihn keine Ernte. Kehren wir jedoch zu dem besten Szenario zurück, das uns erwarten kann.

 

 

 

 

Wenn wir in einer Akazienregion imkern und auf Akazienhonig warten, sollten wir uns mit der Honigernte beeilen und bereits in den ersten Junitagen damit beginnen. Wenn die Honigräume voll sind und alles vorbereitet ist, ist es an der Zeit, mit der Honigschleuderung zu beginnen.

 

Die eigentliche Honigernte erfolgt meist, wenn der Raps verblüht ist. Wir gehen dabei vorsichtig und dennoch zügig mit den Waben um. Honig wird keinesfalls aus Waben geschleudert, aus denen er bei einem leichten Schwung herausläuft. Dieser unreife Honig wird nur geschleudert, wenn er zu Met vergoren werden soll.

 

Beim Schleudern von Rapsblütenhonig, den wir bei Wärme schleudern, ist ein feines Sieb von Vorteil. Später, wenn vor allem Honigtauhonig geschleudert wird, verwenden wir keine Siebe mehr, da der Honig selbst bei höheren Temperaturen nicht schnell genug durch das Sieb fließt. Der Honig wird in Behälter bis zum Rand gefüllt und dann kurz stehen gelassen. Anschließend wird die oberste Schicht, die Wachsreste, Pollen und andere Verunreinigungen enthält, entfernt. Diese Rückstände können wir in ein Sieb geben und abseihen lassen.

Nach dem Entdeckeln lassen wir auch die Wachsdeckel abtropfen. Wenn wir damit zu lange warten, werden große Probleme beim Trennen des erstarrten Honigs und des Wachses von den Deckeln auftreten.

Geschleuderter Blütenhonig ist besonders geeignet zum Rühren. Dadurch erhalten wir einen feinen Honig, der dauerhaft cremig bleibt und leicht zu verstreichen ist. Der Honig eignet sich zudem hervorragend zur Zugabe von verschiedenen Zutaten wie gemahlenen Nüssen, Gelée royale, etc. Alles bleibt gleichmäßig verteilt, um den maximalen Geschmack zu gewährleisten. Große Mengen gerührter Honig werden in speziellen Mischgeräten hergestellt. Wenn wir eine kleine Menge Honig zu Hause rühren möchten, reicht ein Holzrührer, mit dem wir den Honig intensiv in einem Behälter mindestens dreimal täglich umrühren. Richtig gerührter Honig sollte auf der Zunge wie kristallfreier Honig oder allenfalls sehr feine Kristalle zu spüren sein.

Sind alle Arbeiten mit dem Honig erledigt, kehren wir zur Arbeit mit den Bienen zurück. Unsere Hauptaufmerksamkeit sollte den jungen Völkern, die durch Ableger gebildet wurden, gewidmet werden, da diese für zukünftige Honigerträge sorgen werden. Die Eiablage der Königinnen, die aus den Weiselzellen geschlüpft sind, wird durchgehend kontrolliert. Wenn einige Ableger ihre Königin verlieren, lösen wir die Situation durch das Zusammenlegen mit einem anderen Volk oder durch die Verstärkung des Volks mit junger Brut und der Zugabe einer neuen Weiselzelle.