Imkerei - Honiglese
Die Honiglese ist für die Imker die Auswertung der Arbeit und der Saison. Die Honiglese bringt auch viel Arbeit.
Zuerst muss man die Waben herausnehmen und von den Bienen befreien. Man kann die Technik des Puffens der Bienen benutzen, und zwar mit einem Gerät, das dem Staubsauger ähnlich ist. Diese Methode ist vom elektrischen Strom abhängig. Meistens fegt man die Bienen ab. Dazu dient ein einfacher Handbesen. Es ist arbeitsaufwändig und nicht effektiv, aber wenn Sie nicht viele Bienenvölker haben, ist es am einfachsten. Eine andere Möglichkeit ist die Bienenflucht zu benutzen. Das ist ein einfaches Hilfsmittel aus dem Kunststoff. Es hat Tunnels, die sich verengen. Die Biene geht also nur in einer Richtung aus dem Honigraum in den Brutraum durch. Es genügt die Bienenflucht zum Beispiel am Abend zwischen den Honigraum und den Brutraum zu platzieren. Morgen ist der Honigraum leer und so kann man die Waben abnehmen. Ein Nachteil aber ist, dass die Waben kühl sind und es ist darum schwieriger den Honig zu schleudern. Darum muss man die Spirale fürs Wärmen des Ansatzes oder der Honigschleuder verwenden oder es irgendwo, wo Sie die Temperatur etwa 30 °C haben, machen.
Abdeckeln der Zellen
Die abgedeckelte Fläche der Wabe soll 1/3 der Wabe einnehmen und der Honig sollte aus den Zellen nicht tropfen. Damit erzielen wir die Reife des Honigs, also den Wassergehalt bis 18%. Zum Abdeckeln benutzen wir die Abdecklungsgabel, damit wir die Deckel beseitigen. Oder können wir ein Gerät fürs Abdeckeln benutzen.
Honigschleudern
Zum Honigschleudern aus den abgedeckelten oder nicht
gedeckelten Zellen der Wabe benutzen wir die Honigschleuder. Die Honigschleuder
ist ein Gerät, das mithilfe der Schleuderkraft den Honig aus den Waben bekommt.
Die Honigschleuder kann entweder manuell oder elektrisch betrieben sein. Die
Honigschleudern teilen wir auf tangentiale, die die Waben beim Umfang des Korbs
platziert haben, tangentiale umkehrbare, die die Waben beim Umfang des Korbs
platziert haben, halbtangentiale umkehrbare, dabei die Waben strahlig
zusammengesetzt sind, beim Drehen dreht sich der Korb nicht um den Umfang, aber
die Waben sind nur schief an die Wänden des Kastens gestützt. Der Honig, der aus
der Honigschleuder fließt muss noch mit dem Sieb gefiltert sein.
Leere trockene Waben geben wir dann in den Bienenstock zurück. Wenn es sich aber
um das letzte Schleudern handelt, lagern wir es, eventuell tauschen wir es für
Zwischenwände aus.
Die Honigreife erkennen wir am besten mit dem Refraktometer.
Honigkristallisierung
Die Honigkristallisierung ist natürliche Eigenschaft der meisten Blütenhonige. Die Honigkristallisierung ist wegen dem bestimmten Verhältnis der einfachen Zuckerarten im Honig verursacht. Die Kristallisierung senkt in keinem Fall die Honigqualität, aber genau umgekehrt ist es das Signal, dass der Honig auf zu hohe Temperatur nicht gewärmt wurde. Bei der natürlichen Kristallisierung trennt sich auch häufig aus dem Honig eine flüssige Schicht mit höherem Wassergehalt ab, die gären beginnen kann. Es ist nötig den kristallisierten Honig vorsichtig wärmen und verflüssigen, aber geben Sie Acht, die Schichte darf die Temperatur 45 °C nicht überschreiten, weil es bei höher Temperatur zur Vernichtung der biologisch wertvollen Stoffe im Honig kommt.
Cremehonig
Eine weitere Möglichkeit ist der Cremehonig. Der Honig wird in eine feine cremige Konsistenz bearbeitet. Im so bearbeiteten Honig sind alle wertvollen Stoffe bewahrt. Der Cremehonig ist aber zum Unterschied von dem kristallisierten Honig weich, es wird leicht gestrichen und dabei tropft es nicht und fließt nicht herab. Die Cremekonsistenz erreicht man damit, dass es die Bildung der großen einander verbundenen Honigkristalle verhindert ist. Die Kristalle sind fein, unverbunden. Der Cremehonig hat eine ständige Konsistenz und fast weiße oder leicht gelbliche Farbe.
Das Verfahren bei der Herstellung des Cremehonigs
Bei der Herstellung des Cremehonigs ist immer 3% des sog.
„Starters“ aus der Gesamtmenge des Honigs nötig, den man verarbeiten soll. Den
Starter bereiten wir so vor, dass wir zum Beispiel in 800g des flüssigen Honigs
bei der Temperatur 20-25°C beim Rühren 200g jedes beliebigen kristallisierten
Honigs einarbeiten. Diese Mischung lagert man bei der Temperatur 10 °C ein und
jede 12 Stunden werden wir es wieder intensiv umrühren, bis zur Zeit, wenn den
Honig erstarrt wird. Den Starter soll man während einigen Tagen verarbeiten, im
Laufe der Zeit wird die Kristallisierung beenden.
Danach ist es nötig den Honig mit dem Starter einzuimpfen. Den Starter darf man
vor dem Einmischen auf die Zimmertemperatur nicht erwärmen, darum soll man das
zuerst in gleicher Menge des flüssigen Honigs einrühren, der nicht mehr als 20°C
warm ist. Diese Mischung arbeiten wir beim intensiven Rühren in den flüssigen
Honig ein, der nicht wärmer als 27°C sein kann. Den Honig füllen wir in Gläser,
die wir in ein kalten Zimmer lagern (am besten 10-12°C).
Welcher Honig ist der beste
Es ist nicht leicht es zu beantworten. In der Gegenwart ist
bei uns der sog. dunkle Waldhonig beliebt. Es geht jedoch um echt
mitteleuropäische Angelegenheit. Der Rest der Welt präferiert auch weiterhin den
hellen Blüten-Nektarhonig. Der beste ist also der Honig, der Ihnen am meisten
schmeckt.
In den Geschäften ist der Honig als „Blüten-„ und „Honigtau-„, nach der Herkunft
bezeichnet. Wenn wir uns nicht nach der Mode richten wollen und nur „den dunklen
Waldhonig“ kaufen wollen, können wir aus der bunten Skala der Düfte, Geschmäcke,
Farben und Konsistenz wählen. Gleich bei den Imkern können Sie dann den Linden-,
Löwenzahnhonig, den Honig von Obstbäumen, Weiden, Himbeeren, Brombeeren, Kleen
oder noch verschiedene örtliche natürliche Mischungen kosten, die typisch für
das gegebene Jahr und die Jahreszeit ist.
Honige teilen wir nach der Herkunft auf
Blüten-, Nektar-, d.h. die, die aus dem Nektar stammen, der sich in den Blüten der insektenbestäubten Pflanzen bildet; Honigtau-, den die Bienen aus den Exkrementen der Blattläuse und Würme bilden, die auf einigen Pflanzen parasitieren
Robinie
Der Robinienhonig ist farblos bis gelblich mit dem grünlichen Stich, hat besonders kräftigen Geschmack und schmeckt nach Robinienblüten. Der reine Robinienhonig bleibt als einer unter wenigen sehr lange flüssig.
Klee, Luzerne, Esparsetten
Diese Pflanzen produzieren den gelblichen Honig mit tollem Geschmack. Der Honig kristallisiert schneeweiß in der ganzen Masse, es ist möglich es zu schneiden und in Papierpackungen wie Butter zu verpacken. Dieser Typ ist hervorragend für die Herstellung des Cremehonigs. Populär ist es vor allem in Amerika.
Linde
Der Nektar-Lindenhonig ist einer unter unseren hochwertigsten Honige. Es ist gewöhnlich gelblich, klar, hat das typische Lindengeschmack und Duft. Nach der Kristallisierung hat es typische Konsistenz.
Wiesenblüten
Der sog. Wiesenhonig ist ein von verschiedenen Blüten gemischter Honig, am meisten von Himbeeren, Brombeeren und aus Weidenröschen. Oft enthält es auch den Honigtau und dann hat es dunklere Farbe.
Honigtau
Die Honigtauhonige sind immer dunkler als die Nektaren-, von rotbraun bis zu dunkelbraun, oft mit grünlichen Stich. Das ist wegen dem höheren Gehalt der Pflanzen Farbstoffe und Mineralstoffe verursacht. Sie haben typisches leckeres Geschmack, das durch den höheren Gehalt der Dextrine verursacht ist. Sie sind sehr viskös und bleiben bis auf Ausnahmen (z. B. Lärchenhonig) lange flüssig. Sie stammen von verschiedenen Produzenten (Blattläusen, Würmen), die auf verschiedenen Pflanzen parasitieren. Am meisten stammt der Honigtauhonig von der Fichte, der Tanne, der Kiefer, der Eiche, der Linde und dem Ahorn.
Obstbäume
Der Honig von den Obstbäumen ist hell gelblich, hat ein ausgezeichnetes Geschmack und Duft. Es wird leicht und bald kristallisiert.
Buchweizen
Buchweizenhonig hat braune Farbe, nicht besonders angenehmen Duft (gelinde gesagt), es ist dicht breiig, teilweise kristallin. In Russland, in der Ukraine und in Polen ist es wegen Heilwirkungen sehr geachtet. Es ist auch zum Backen hervorragend; das Gebäck mit der Zugabe des Buchweizenhonigs bleibt lange zäh.
Raps und andere Kreuzblütler
Der Honig von Raps, Senf und anderen Kreuzblütler ist gelb bis zitronengelb, kristallisiert im Laufe ein paar Tage nach dem Schleudern in der ganzen Masse. Es enthält Stoffe mit Antikrebswirkungen. Es geht um einen Honig, der toll für Herstellung des Cremehonigs ist.
Heidekraut
Der Heidekrauthonig ist ein der besten und der teuersten Honige. Es hat rotbraune Farbe und kräftigen Duft und Geschmack. Es hat Gelkonsistenz, häufig enthält es Luftblasen. Es ist tixotrop, nach dem Umrühren verflüssigt es für eine kurze Weile, aber bald wird es wieder zum Gel.
Honig im Geschäft
Der tschechische Honig hat tolle Eigenschaften, die sich aus dem Genotyp der Biene und aus der Zusammensetzung der Flora auf unserem Gebiet ergibt. Es zeichnet sich auch durch niedrige Belastung von den artfremden Stoffen aus. Die Eigenschaften sind auch im Ausland sehr geachtet, vor allem in Deutschland. Die dortigen Importeure zahlen dafür 2mal bis 3mal mehr, als wofür unsere Honigbearbeiter den oft mit zweifelhafter Qualität und manchmal auch durch Antibiotika oder andere Stoffe kontaminierten Honig aus der Ukraine, Russland, China oder aus subtropischen Gebieten importieren. Der hochwertige tschechische Honig exportiert man ins Ausland und auf unseren Markt kommen Mischungen verschiedener Honige von zweifelhaften Quellen. Den hochwertigsten Honig kaufen Sie direkt beim Imkern, wenn er die Bienen versteht und sich um sie gut kümmert.
Ein paar Nummern:
In der Tschechischen Republik ist der Verbrauch mit der
Produktion im Gleichgewicht. In der Tschechischen Republik verbraucht ein
Einwohner durchschnittlich 0,6 kg Honig im Jahr, in Deutschland ist es
durchschnittlich 1,4 kg per Einwohner. In Tschechien gibt es ungefähr eine halb
Million der Bienenvölker, wobei der durchschnittliche Ertrag eines Bienenvolks
25 bis 30 kg Honig pro Jahr ist. Etwa 55 Prozent geht ins Aufkauf, den Rest
lassen die Imker für eigene Bedürfnisse. In der Europäischen Union hält man für
kommerzielle Bienenzuchtbetriebe Subjekte mit mehr als 150 Bienenvölkern, was in
der Tschechischen Republik 2,6 Prozent vom Gesamtzustand der Bienenvölker
darstellt. Wenn die Imkerei den Imker ernähren soll, musste er mindestens 200,
aber eher 300 bis 400 Bienenvölker haben.
Bei der Auswahl des Honigs im Geschäft ist für den Kunden die einzige
Orientierung die Etikette. Nach unseren Vorschriften muss es die Bezeichnung des
Honigtyps nach der Herkunft der Bienenweide enthalten, also Wald- oder
Blütenhonig. Bei den Blütenhonigen ist gewöhnlich in der Bezeichnung auch die
überwiegende Pflanze angeführt, die in Zeit der Tracht blüht – zum Beispiel
Robinie, Raps, Klee, Linde und so weiter. Der Waldhonig ist dunkler, es wird
langsamer kristallisiert und es ist reicher an Mineralstoffe. Die dunkle Arten
haben meistens würziges Geschmack und Duft. Wie schon gesagt wurde, die
Kristallisierung verletzt die Qualität nicht. Flüssig bleiben die Honige nur für
eine gewisse Zeit, der Rapshonig sogar nur ein paar Tage. Dann beginnen sie
kristallisieren. Der kristallisierte Honig hat absolut die gleiche Qualität wie
der flüssige und manchmal stellt die feste Konsistenz auch einen gewissen
Vorteil dar.
Weil die meisten Kunden den flüssigen Honig bevorzugen, erwärmen die Bearbeiter
die Honige vor der Distribution, damit verflüssigen sie. Wenn der Honig die
Temperatur 50 °C überschreitet oder wird es wiederholt erwärmt, bildet sich im
Honig der Stoff Hydroxymethylfurfural. Damit wird grob der biologische Wert des
Honigs beschädigt. Darum ist dessen Anwesenheit durch die Norm beschränkt bis
zum Maximum 40 mg in 1 kg. Der Tschechische Verband der Imker hat in der Norm
für den tschechischen Honig ein strengeres Limit – 20 mg/kg.
Hochwertige Honige verkaufen außer den Imkern auch spezialisierte Geschäfte, vor
allem wenn sie mit der Verband der Imker zusammenarbeiten. Die Garantie der
Honigqualität ist das Logo Tschechischer Bär auf den Etiketten.