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Honig lagern – die richtige Aufbewahrung für beste Qualität und Frische

Viele Imker und Genießer kaufen Honig in größeren Mengen, um stets einen Vorrat zu Hause zu haben. Damit Honig seine wertvollen Inhaltsstoffe – und somit alle positiven Eigenschaften – möglichst lange bewahrt, ist eine fachgerechte Lagerung entscheidend.

Was beeinflusst die Haltbarkeit und Qualität von Honig im Lager?

Honig enthält hunderte verschiedene Stoffe wie Enzyme, Vitamine und Mineralien. Die meisten davon sind zwar sehr beständig, doch gerade empfindliche Komponenten wie die wichtigen Enzyme (Diastase, Invertase, Glukoseoxidase) verlieren bei falscher Lagerung an Aktivität. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind:

  • Lagertemperatur
  • Lichteinfluss
  • Luftfeuchtigkeit
  • Lagerdauer

Welche Temperatur ist zur Honiglagerung ideal?

Niedrige Temperaturen verlangsamen chemische Prozesse deutlich und helfen, die natürliche Frische und Qualität zu erhalten:

Temperatur (°C) Halbwertszeit der Diastase-Enzymaktivität:
10 °C 35 Jahre
20 °C 4 Jahre
25 °C 18 Monate
30 °C 7 Monate

Im Allgemeinen gilt: Je kühler (optimal 10 bis 18 °C), desto besser bleibt Honig in seinem ursprünglichen Zustand. Ideale Lagerorte sind daher kühle, trockene und dunkle Kellerräume, Vorratskammern oder sogar der Kühlschrank. Wer Honig über besonders lange Zeit aufbewahren oder Kristallisation verhindern möchte, kann ihn auch einfrieren. Das schadet weder den Inhaltsstoffen noch dem Geschmack, sofern auf die richtigen Behälter und deren Verschluss zum Schutz vor Feuchtigkeit geachtet wird.

Welches Material eignet sich für Honigbehälter am besten?

Imker empfehlen folgende Behältnisse zur Lagerung:

  • Glasgefäße – Glas ist neutral, chemisch stabil und ermöglicht das Prüfen des Inhalts von außen.
  • Keramiktöpfe – sichern idealen Lichtschutz, erschweren allerdings die Sichtkontrolle.
  • Edelstahlbehälter bzw. hochwertige lebensmittelechte Kunststoffgefäße – praktisch für größere Mengen Honig.

Worauf ist bei Honiggefäßen sonst noch zu achten?

  • Die Behälter sollten sehr sauber sein und keine Fremdgerüche aufnehmen.
  • Verwenden Sie nur speziell für Honig bestimmte oder ganz neue Gefäße direkt vom Imker.
  • Der Verschluss muss dicht und fest schließen, damit keine Feuchtigkeit oder Staub eindringen kann.

Sollte Honig vor Licht und Feuchtigkeit geschützt werden?

Obwohl direkte wissenschaftliche Beweise für einen schädlichen Einfluss gewöhnlicher Raumbeleuchtung auf Honig fehlen, empfiehlt sich die Lagerung im Dunkeln – insbesondere als Schutz vor UV-Strahlen. Besonders wichtig ist jedoch der Schutz vor Feuchtigkeit: Honig ist hygroskopisch und nimmt leicht Wasser aus der Luft auf. Deswegen dürfen Honigbehälter nie lange offen stehen.

Optimale Verpackungsgröße von Honig für den Haushalt

Obwohl Honig nahezu unbegrenzt gelagert werden kann, sind kleinere Verpackungseinheiten (z. B. 1 kg) für den Haushalt vorteilhaft. Sie lassen sich besser handhaben, sind schneller aufgebraucht und erleichtern das Erwärmen bei Kristallisation. Kleinere Gläser reduzieren außerdem das Risiko einer Verunreinigung durch häufiges Entnehmen aus großen Vorratsbehältern.

Was bedeutet HMF und warum ist dieser Wert wichtig?

HMF (Hydroxymethylfurfural) entsteht beim Erhitzen oder bei langer Lagerung von Honig. Die Verbindung ist in geringen Mengen gesundheitlich unbedenklich, dient jedoch als Qualitätsmerkmal: Ein hoher HMF-Wert deutet auf zu lange Lagerung oder auf starke Wärmeeinwirkung hin. Deutscher Honig sollte laut Vorschrift weniger als 20 mg/kg HMF enthalten, der EU-Grenzwert liegt bei 40 mg/kg.

Leergläser zurückgeben – sinnvoll oder nicht?

Früher war das Mehrfachverwenden von Honiggläsern üblich. Heute bringt dies einige Risiken mit sich:

  • Evtl. Übertragung von Fremdgerüchen und Geschmacksstoffen.
  • Aufwändiges Reinigen und Trocknen bei größeren Mengen (für Imker nicht wirtschaftlich oder ökologisch sinnvoll).

Das heißt aber nicht, dass gebrauchte Gläser entsorgt werden müssen. Die stabilen Gläser von Qualitäts-Honig eignen sich ideal für andere Zwecke im Haushalt, zum Beispiel zum Einkochen von Marmelade.

Fazit und Tipps für die Honiglagerung zu Hause:

  1. Lagern Sie Honig möglichst bei ≤ 18 °C.
  2. Nutzen Sie saubere, dicht verschlossene Behälter.
  3. Schützen Sie Honig vor Feuchtigkeit und Licht.
  4. Beschriften Sie die Gefäße mit Kaufdatum und Sortenbezeichnung.
  5. Bevorzugen Sie kleinere Verpackungsgrößen.
  6. Vermeiden Sie Überhitzung und lange Lagerung bei Zimmertemperatur.
  7. Leere Honiggläser aus Glas lassen sich vielseitig weiterverwenden.

Befolgen Sie diese Regeln, können Sie sich länger an hochwertigem, aromatischem Honig erfreuen und seine wertvollen Eigenschaften optimal nutzen.